jegi-hilft
Wir begleiten, unterstützen und helfen Menschen bei der sprachlichen, sozialen und beruflichen Integration.
Wir sind über sechzig Freiwillige und suchen für unsere Angebote zugunsten von Unterstützung Suchenden und Flüchtlingen Menschen wie Sie.
Neuigkeiten und Informationen
Die nächsten Anlässe
Lernfoyer Deutsch
jeden Montag, 19.30 bis 21.00 Uhr
Kirchgemeindehaus Jegenstorf
Schreibdienst
jeden Dienstag in den geraden Kalenderwochen
17:15–19:15 Uhr
Franziskushaus
Weiterbildung «Transkulturelle Kompetenzen in der Freiwilligenarbeit mit geflüchteten Kindern und Erwachsenen»
Samstag, 25. November 2023, von 9.00 – 16.00 Uhr
mit der Schweizerischen Flüchtlingshilfe inkl. Mittagessen, gesponsert von der Einwohnergemeinde Jegenstorf
Anmeldung per E-Mail
Ihre Anmeldung erachten wir als verbindlich – mit Angabe Name/Vorname, Adresse, Telefon und E-Mail mit Vermerk im Betreff Jegenstorf 25.11.2023
zu senden an: isabelle.derungs@fluechtlingshilfe.ch / Tel. +41 (0)77 469 06 23
bis spätestens 20. November 2023
Jegenstorfer 3/2023:
Von Eritrea nach Jegenstorf
Danke dass du mich zu einem Interview einlädst. Ich heisse Yonas Elias und komme aus Eritrea.
In die Schweiz kam ich im Jahr 2006; ich kam nicht direkt nach Jegenstorf, wo ich jetzt mit meiner Familie lebe. Zuerst verbrachte ich 2 Wochen in Basel und wurde dann nach Vallorbe ins Asyslzentrum verlegt. Nach 2 Wochen kam ich in den Kanton Jura. Dort lebte ich von Anfang 2007 bis Ende Januar 2022.
Ich bin verheiratet und habe 2 Kinder. Der ältere Sohn ist 14 jährig und der jüngere 12. Beide sind in Norwegen geboren und bei meiner Frau aufgewachsen. Es fehlten uns die nötigen Papiere und Unterlagen, um ein Zusammenleben zu ermöglichen. Es dauerte 13 Jahre bis wir wieder vereint waren. Das will nicht heissen dass wir uns während 13 Jahren nie sahen. Ich verbrachte meine Ferien mit meiner Familie, manchmal kamen sie in die Schweiz. Einzig durch Gottes Gnade konnten wir diese Zeit überstehen. Um die erforderlichen Dokumente für den Familiennachzug zu erhalten, musste ich eine Vollzeitstelle haben, und das hatte ich lange Zeit nicht. Meine Frau konnte nicht Vollzeit arbeiten, weil sie die Kinder betreute. Deshalb verging so viel Zeit bis zur Zusammenführung unserer Familie.
Endlich hatte ich einen Vollzeitjob. Meine Familie konnte zu mir ziehen. Zur Zeit als wir nicht zusammen leben konnten, sage ich nur: Es war sehr hart! Es ist ja nicht nur für eine Nacht ohne die geliebte Familie. In dieser Zeit setzte ich wirklich meinen ganzen Glauben in Gott. Und Gott war treu und half mir durch seine Barmherzigkeit und Gnade in allem.
Aus dem Leben der eritreischen Kirche in der Schweiz
Zu deiner Frage betreffend meinem Dienst und meine Erfahrung in der Kirche: Zuerst möchte ich Gott danken für Seine Barmherzigkeit, Seine Gnade und Seine Kraft. Dank dem ist es mir möglich, Ihm zu dienen. Ich begann meinen Dienst in der Living God Church (eritreische Kirche) in Bern. Jedes Wochenende reiste ich von Delemont nach Bern, um mit den Neuankömmlingen in der Bibel zu lesen und ihnen die Texte zu erklären. Ich leitete die Abend-Gebetsgruppe. Ausserdem war ich mit unseren Kirchenmitgliedern unterwegs, um am Bahnhof Bern anderen Menschen Gottes Wort mitzuteilen, damit sie auch Jesus kennen lernen. Jene denen ich die Bibel erklärte, und die zu Jesus fanden, sind nun verheiratet, haben Kinder und dienen ihrerseits in der Kirche. Einige von ihnen sind Aelteste.
Im Jahre 2012 wurde ich mit 2 anderen Mitgliedern der Kirche dazu erwählt, Aeltester zu sein, also wie ein Pfarrer. Das war keine einfache Aufgabe, denn man ist in leitender Position. Ohne Gottes Gnade ist es unmöglich. Um fruchtbar zu sein muss man demütig, geduldig und voller Glauben und Hoffnung auf Gott sein – das ist der Weg!
Binnen kurzer Zeit wuchs unsere Gemeinde von 10-15 auf 300 Gläubige! Einige dienen im Chor, oder als Beter, Diakone, Evangelisten und Lehrer. Wir achten darauf dass sie gut ausgerüstet sind, indem wir sie unterrichten und viele unterschiedliche Kurse organisieren.
Die Mitglieder der eritreischen Kirche in Bern kommen aus den Kantonen Bern, Freiburg und Neuenburg. Im Januar 2017 wurde beschlossen in jeder grösseren Stadt je eine Kirche zu öffnen. Jede Kirche hat Aelteste, Pfarrer, und seither diene ich als Aeltester in der eritreischen Kirche in Biel.
